Europäische Perspektiven auf globale Sicherheit - Auf der Suche nach einer neuen Sicherheitsarchitektur

Im Hinblick auf eine aufziehende Neuausrichtung globaler politischer und ökonomischer Konstellationen, welche die zuvor als sicher empfundenen Errungenschaften von Sicherheit und Wohlstand gefährdet, war uns das Thema der Diskussion ein besonderes Anliegen von großer Bedeutung. Die Debatte „Europäische Perspektiven auf globale Sicherheit – Auf der Suche nach einer neuen Sicherheitsarchitektur“ widmete sich einer spannenden Analyse der wirtschafts-, verteidigungs- und außenpolitischen Situation Europas im 21. Jahrhundert. Unser Dank geht an die tollen Speaker, die sich Zeit genommen haben, um dem Publikum ein anregendes Event zu ermöglichen.

Das Symposium begann mit einer Rede von Prof. Dr. Daniel Klapper - Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Anschließend wurde eine Eröffnungsrede vom ukrainischen Botschafter Oleksij Makejew gehalten. Er sprach über persönliche alltägliche Erfahrungen in Bezug auf den gegenwärtigen Angriffskrieg, mit dem sich viele Ukrainer identifizieren können. Dabei verband er diese Erzählungen geschickt mit wirtschaftswissenschaftlichen Themen. Darauf folgte die zweite Eröffnungsrede von Botschafter Dr. Christoph Heusgen, der analytisch eine Liste von Punkten herausarbeitete, in welcher er die Deutsche Öffentlichkeit zur Unterstützung der Ukraine aufforderte. 

Die Podiumsdiskussion wurde von Laslo Jaeger moderiert. Er arbeitet und berät rund um die Themen Internationale Zusammenarbeit, Globale Gesundheit und Innovation im öffentlichen Sektor. Laslo hat Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Regensburg und Berlin studiert. Er arbeitete international in Marokko, Belgien sowie Indien und war als Berater für KPMG und zuletzt für CPC Analytics tätig. 

Zu den Speakern gehörten Dr. Christoph Heusgen, Bijar Djir-Sarai und Dr. Pia Fuhrhop. Botschafter Christoph Heusgen, der zuvor die Eröffnungsrede hielt, ist seit 2022 Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz. Er studierte an der Universität St. Gallen, dem Georgia Southern College sowie an der Sorbonne und ist promovierter Ökonom. Als unter Anderem Ministerialdirektor der Abteilung für Außenpolitik im Bundeskanzleramt und ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen (2017 - 2021) gilt Heusgen als maßgeblich verantwortlich für die Außen- und Sicherheitspolitik in den “Merkeljahren”. Heute lehrt er Politikwissenschaft an der Universität St. Gallen und versucht mit dem Projekt “Zeitenwende on tour” Menschen in ganz Deutschland Außen- und Sicherheitspolitik Nahe zu bringen. 

Bijan Djir-Sarai ist in Teheran geboren, machte sein Abitur in Grevenbroich und studierte in Köln Betriebswirtschaftslehre. Er ist seit 2009 Abgeordneter des Deutschen Bundestages und seit 2022 Generalsekretär der FDP. Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses ist sein Schwerpunkt im Bundestag die Außenpolitik. Somit konnte Djir-Sarai die Diskussion mit seiner Expertise in der Außen und Sicherheitspolitik des gegenwärtigen politischen Kurses bereichern.

Dr. Pia Fuhrhop ist stellvertretende Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik an der Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin (SWP). Zuvor hat sie das Berliner Büro des ISFH geleitet und diverse Stationen in der Praxis durchlaufen, im Auswärtigen Amt, dem Bundestag und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Pia Fuhrhop forscht zur deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und zur internationalen Rüstungspolitik. Die Besucher unserer Podiumsdiskussion erfreuten sich an ihren klugen Überlegungen und der verständlichen Darstellung komplexer Zusammenhänge. 

Die Speaker ergänzten sich hervorragend, da sie Expertise aus der vergangenen und gegenwärtigen Sicherheits- und Außenpolitik zusammen führten, um verschiedene Themen rund um die proklamierte “Zeitenwende” zu erörtern. Auch wenn verschiedene Ansätze vorhanden waren, waren sich alle einig, dass Deutschland und seine Öffentlichkeit sich aktiv zu liberalen Demokratien wie der Ukraine bekennen müssen und sich global einbringen müssen, um die Grundsätze der territorialen Integrität und internationalen Ordnung zu erhalten. 

Es folgte ein anregendes Q&A, in welchem das Auditorium die Gelegenheit bekam, eigene Fragen in die Diskussion einzubringen.


Von Alexander Serebriannikov

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